Sonntag, 24. November 2013

"Die Unterstützung musste ich mir erst erarbeiten"


Am 26. November  heißt es an der Uni Passau wieder "Student vs. Dozent". Die Show orientiert sich an Schlag den Raab und garantiert wieder einmal Hochspannung. Nachdem die letzten beiden Jahre der Sportdozent Matthias Lehner angetreten ist, tritt in diesem Jahr mit Juraprofessor Holm Putzke ein frisches Gesicht an. Niko Schilling ist geistiger Vater des Projekts und der Leiter des Organisationsteams. Wir haben uns mal erkundigt, wie viel organisatorischer Aufwand eigentlich hinter einem solchen Projekt steckt.




UniFIT: Am Dienstag ist das große Ereignis. Bist du schon nervös?

Niko: Nervös? ich bin so angespannt, dass ich am liebsten im Sportzentrum schlafen und irgendwelche Sachen optimieren würde. Der Bene (Mitorganisator d. Red.) hat gestern nach dem Aufbauen auch gleich in der Halle geschlafen, weil er um acht in der früh wieder hier ranmusste. Auf jeden Fall steigt die innere Anspannung. 

UniFIT: Die Vorbereitungen laufen also planmäßig? 

Niko: Mehr oder weniger planmäßig. Wir haben ja jetzt schon Erfahrungen von den letzten zwei Jahren und dieses Jahr bin ich eh nur noch derjenige der drüberschaut und die anderen arbeiten lässt. (lacht)

UniFIT: Diese Jahr gibt es einen neuen Dozenten: Glaubst du eigentlich, dass der Putzke den Lehner schlagen würde?

Niko: Der Putzke hat denke ich gewisse Sportarten, in denen er besser ist als der Lehner. Zum Beispiel im Rudern, wo der Matthias Lehner bei mir erst den Anfängerkurs gemacht hat. Beim Klettern sind sie wahrscheinlich ziemlich ebenbürtig, ich hab den Putzke klettern sehen, das macht er echt ganz gut. In Ballsportarten hat wohl der Sportdozent den klaren Vorteil.
Bei Geschicklichkeitsspielen ist der Lehner im Vorteil, da ist er sehr stark, kann sich ganz schnell an neue Situationen anpassen. Und Wissen, da ist der Putzke natürlich... Nein ganz ehrlich, ich glaube der Lehner wäre leicht im Vorteil, weil er einfach unglaublich vielseitig ist.

UNIFit: Student vs. Dozent geht dieses Jahr in die dritte Runde. Warum, glaubst du, gibt es eigentlich nicht mehr solche Veranstaltungen an der Uni?

Niko: Weils so sch...drecks viel Arbeit ist? (lacht)
Ich weiß es auch nicht so genau: Viele sind drauf aus, dass sie mit ihrer Fachschaft eine Party feiern um Geld reinzuholen. Geld verdienen ist bei uns nicht das Ziel. Wir versuchen, dass wir gerade so hinkommen. Der Eintritt ist bei uns auch kostenlos. Ohne das Seminar wäre das bei uns auch nicht entstanden.

UNIFit: Was war das für ein Seminar?

Niko: Jeder Student, der Sport für Gymnasial- oder Realschullehramt studiert muss das Seminar Durchführung von Schulsportveranstaltungen belegen. Im Rahmen dieses Seminars muss er eine Veranstaltung durchführen. Da gibt es etwa die Passauer Kletternacht, einen Spendenlauf oder auch den Uniball, der letztes Jahr im Rahmen dieses Seminars wieder eingeführt worden ist und ein großer Erfolg war. Und dann gibt es eben Student vs. Dozent. Das Zugpferd schlechthin.

UniFIT: Die Veranstaltung kommt also gewissermaßen von der Uni. Bist du zufrieden mit der Unterstützung durch die Uni?

Niko: Die Unterstützung hab ich mir erst erarbeiten müssen. Im ersten Jahr hatte ich keine Ahnung, zu welchen Stellen ich musste, das war ein ziemliches Chaos. Aber ich bin mittlerweile superzufrieden mit der Unterstützung, die wir von der Uni, vom Sportzentrum und von der Kanzlerin bekommen. Gerade in finanzieller Hinsicht.

UniFIT: Was ist die besondere Herausforderung bei der Organisation eines solch großen Events?

Niko: Die größte Herausforderung für mich persönlich ist zu delegieren, sprich die Arbeit auch mal abzugeben. Nicht zu versuchen, immer alles selbst noch zu kontrollieren, sondern das Vertrauen aufzubringen zu sagen, der wird das schon richtig machen. Und nicht demjenigen noch hinterher zu telefonieren.
Das andere was viele nicht sehen ist die ganze Arbeit, die dahintersteckt. Jetzt sieht man ein paar Lampen an der Decke hängen: Dass da sechs Stunden Nachtarbeit dahinterstecken, weil es zeitlich nicht anders geht, ist eben nicht jedem klar.
Und die Lampen sehen bisher wirklich nach wenig aus, ohne das mittlere Segment. (lacht).

UniFIT: Gab es schonmal einen richtigen Tiefpunkt, an dem du dachtest, ich schmeiß jetzt alles hin?

Niko: Letztes Jahr zwei Tage vor der Veranstaltung, als ich gemerkt habe, was für ein Stress auf mich zukommt. Damals hab ich auch beschlossen, ich mach‘s nie wieder...
Irgendwie bin ich jetzt doch wieder hier gelandet.

UniFIT: Warum machst du‘s nochmal?

Niko: Ja man möchte sein Baby ja doch in gute Hände geben Jetzt hab ichs in gute Hände gegeben, sodass es nächstes Jahr auch ohne mich läuft. Dass es dieses Jahr wieder stattfindet, hat sich relativ kurzfristig entschieden.

UniFIT: Also bist du nächstes Jahr sicher nicht mehr dabei?

Niko: Nein, ich hoffe diesen Sommer mein Examen zu machen und werde diese schöne Uni dann verlassen.

UniFIT: Und dann? Wirst du Sportlehrer? Oder doch Eventmanager?

Niko: Ich habe so ein paar Wege in Aussicht. Aber zuerst mein Examen machen und dann, keine Ahnung, vielleicht ein Trip um die Welt. Definitiv werd ich nicht gleich ins Referendariat wechseln. Und Eventmanager? Nein, viel zu stressig!

UniFIT: Danke für dieses Gespräch, Niko!

Freitag, 22. November 2013

Parkour - Die Kunst der effizienten Fortbewegung

Man kennt sie aus Musikvideos wie Madonnas Hung up oder aus Werbespots - die Parkourläufer. In den 1980er Jahren von Raymond Belle und seinem Sohn David entwickelt, wurde Parkour nach und nach zur Trendsportart. Es geht darum, möglichst effizient und elegant von Punkt A nach Punkt B zu gelangen. Der Läufer bestimmt dabei seinen eigenen Weg durch den urbanen oder natürlichen Raum. Es wird versucht, verschiedene Hindernisse anhand von Bewegungsabfolgen so effizient wie möglich zu überwinden. Die Grundessenz des Parkour ist es, sich selbst zu trainieren und dadurch stärker zu werden.
In Passau ist die Gruppe der Leute, die Parkour aktiv betreiben noch verhältnismäßig klein. Das will einer ändern - Björn Doerner. Er bietet Parkour-Training im Sportzentrum an. UniFIT hat sich das einmal näher angeschaut.

Montag, 17.30 Uhr: Tatort Dreifachturnhalle des Sportzentrums der Uni Passau. Zeit für Parkour-Training!  22 Studenten, davon 13 Jungs und neun Mädchen, bauen Matten, Kästen und Barren auf. Anschließend werden erst einmal ein paar Runden in der Halle gedreht, um den Körper in Schwung zu bringen.
,,Na, schwitzen alle wenigstens schon ein bisschen?", fragt Übungsleiter Björn Doerner seine Schützlinge. Nachdem alle nicken, beginnt der 20-Jährige geduldig die einzelnen Grundtechniken zum Abrollen oder Überwinden von Hindernissen zu erklären.
"Believe" steht in großen Lettern auf seiner weitgeschnittenen Jogginghose geschrieben. Der Glaube an sich selbst und an seine eigenen Fähigkeiten spielt beim Parkour in der Tat eine wichtige Rolle, nur so kann man tatsächliche die stylischen Sprünge und Tricks unfallfrei vollführen.
,,Am Semesteranfang fange ich bei den meisten Teilnehmern bei null an und beginne erst einmal mit Grundlagentraining. Es soll zunächst vor allem Körpergefühl und Fitness vermittelt werden. Nach ein paar Wochen kann man dann an Techniken arbeiten und an der Ästhetik feilen", erklärt Doerner. Er selbst studiert an der Uni Passau BWL. Sieht man aber die kräftigen Oberarme und den durchtrainierten Oberkörper, der sich unter seinem roten Shirt abzeichnet, könnte er auch locker als Parade-Sportstudent durchgehen.
Nach einigen Trockenübungen, Krabbeln und dem Lockern der für den Parkour sehr wichtigen Handgelenke, geht es nach einer halben Stunde an den Barren. Hier werden Übungen für das Gefühl mit dem Gerät trainiert, welches durch lockeres Schwingen und dem seitlichen Überwinden des Barrens vermittelt werden soll.
Zehn Minuten später erklärt der dunkelhaarige Doerner seinen Schützlingen verschiedene Abrolltechniken, die Sicherheit wird natürlich auch bei diesem Sport großgeschrieben. ,,Ich selbst bin seit nun mehr fünf Jahren, seitdem ich mit Parkour begonnen habe, verletzungsfrei. Ausnahmen sind kleinere Schürfwunden, die ich mir auch beim Einkaufen  hätte zuziehen können", verrät der 20-Jährige lächelnd.
Weiter geht das Training mit Übungen am Reck. Wie Spiderman schwingen die 22 Parkour-Begeisterten nach den Instruktionen des Trainers durch die Halle.
Seit dem letzten Semester wird der Kurs unter seiner Leitung am Sportzentrum angeboten.
,,Parkour ist für mich die ultimative Möglichkeit andere und sich selbst kennenzulernen. Die Bandbreite ist einfach riesengroß, einmal ganz abgesehen vom körperlichen Aspekt", erklärt Doerner.
Die nächste Aufgabe, die der 20-Jährige seiner Trainingsgruppe erteilt, ist zu versuchen, die Reckstange hochzuklettern. Das Wie ist dabei egal. Nach der Reihe winden sich die Parkour-Einsteiger gekonnt um das Metall.
Während diejenigen, die bereits im vergangenen Semester am Kurs teilgenommen haben, sich an fortgeschritteneren Kunststücken wie Rückwärtssaltos versuchen, überwinden die anderen die aufgebauten Kästen mit beherzten Sprüngen.
Mittlerweile stehen die Zeiger der Uhr auf 19.59 Uhr. ,,Wir haben noch eine Minute, das reicht für unser Krafttraining locker", scherzt Coach Doerner. Er versammelt die Gruppe in einem Kreis und gibt Übungen vor. Diese verfehlen ihre Wirkung augenscheinlich nicht und rauben den tapferen Jungs und Mädels die letzten Kraftreserven.
Schluss, Aus, Vorbei! Sichtlich erschöpft aber freudestrahlend verabschieden sich die Teilnehmer von Übungsleiter Doerner und verabreden sich für die nächste Woche.
Dann geht`s weiter mit Sprüngen, Rollen und Saltos. 

Hier ein paar Impressionen vom Training:


Alle, die nun neugierig geworden sind, das Training von Björn Doerner findet immer montags von 17.30 Uhr bis 19 Uhr in der DrH 1 des Sportzentrums statt.
Für weitere Informationen könnt ihr auch die von ihm betreute Facebook-Seite Parkour Passau besuchen (https://www.facebook.com/ParkourInPassau?fref=ts). 

Und so sieht Parkour aus, wenn man es richtig kann, Björn Doerner in Aktion:


                                                  

Mittwoch, 20. November 2013

Die Hochschulsportgebühr - angemessen oder nicht?

Seit dem Wintersemester 2011/12 werden für die Teilnahme am Hochschulsport 10 Euro pro Student und Semester fällig. Die Universität beruft sich bei der Begründung für diese Abgabe auf eine Vorgabe des Bayerischen Obersten Rechnungshofs. Von dem Geld werden Geräte, sowie Personal bezahlt.




UniFit will von euch wissen:
Sind zehn Euro im Semester in Ordnung, oder sollte die Benutzung des Sportzentrums als Bestandteil der universitären Ausbildung kostenlos sein? 

Gerne könnt ihr auch über unsere Facebook-Seite unter https://www.facebook.com/unifitpassau mit uns diskutieren.

Montag, 18. November 2013

Herr Held, sagen Sie jetzt nichts...

Über sieben Jahre leitete ER die Geschicke des Sportzentrums - Ende des Wintersemesters ist für ihn nun endgültig Schluss! Franz Held verabschiedet sich mit 65 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand.
Grund genug für UniFIT ihn zu einem etwas anderen Interview zu treffen - einem Interview ohne Worte.

Herr Held, wie fühlen Sie sich bei dem Gedanken, dass Sie jetzt bald nicht mehr
Leiter des Sportzentrums Passau sind?


Auf was freuen Sie sich, wenn Sie den Posten an Ihren Nachfolger übergeben haben?

 Was werden Sie künftig am meisten vermissen?


Was ist Ihr Lieblingssport an der Uni Passau?

Anm. UniFIT: Rudern ist gemeint ;-)

Wo haben Sie in den letzten Jahren die meiste Zeit am Sportzentrum verbracht?


Was halten Sie von den Hochschulsportgebühren?




Freitag, 15. November 2013

Das Passauer Sportstudium und seine unterschiedlichen Gesichter

Seiner Leidenschaft dem Sport nachzugehen, ist an der Passauer Uni in unterschiedlichster Weise möglich. Vor allem aber erfreut sich das Sportstudium für angehende Lehrämtler großer Beliebtheit.
Darum hat es sich UniFIT zur Aufgabe gemacht, die verschiedenen Gesichter des Passauer Sportstudiums einmal näher kennenzulernen.
Christopher, Marion, Benedikt und Nicola erzählen von ihren Beweggründen für das Studium an der Uni Passau, ihren Erfahrungen und geben nützliche Tipps für Studieninteressierte.


Name: Christopher Jackson
Alter: 23
Studiengang: Lehramt Gymnasium mit Fächerkombination Englisch
und Sport
Semester: 6. Unisemester, 3. Fachsemester Sport
Herkunftsort: Passau
Besonderheiten: Übungsleiter für den Hochschulsport Tennis

,,In Passau studiere ich, weil hier das vertiefte Sportstudium angeboten wird und ich sowohl wegen meiner Familie als auch wegen meiner Freundin in Heimatnähe bleiben wollte.
Ein weiterer Grund ist, dass dieses Studium gewisse Vorteile hat. Einer davon ist, dass man entweder als Vereinstrainer oder als Sportdozent an einer Hochschule arbeiten kann, sollte man nicht gleich als Lehrer angestellt werden. Andererseits ist dieses Studium im Gegensatz zu den anderen Möglichkeiten natürlich aufwendiger. Man muss mehr Kurse belegen und sich intensiver mit dem Fach Sport und den einzelnen Sportarten auseinandersetzen. Daher sollte man das Hochschulsportangebot wahrnehmen. Die Vielfalt der angebotenen Kurse ist enorm und für das studiumsexterne Training optimal. Ich selbst nutze es auch."

Das rate ich Studieninteressierten:
,,Achtet darauf, dass die Uni Passau sowohl eine Eignungsprüfung als auch eine Bewerbung für den Studiengang selbst verlangt und dieser NC-beschränkt ist."


Name: Marion Kothbauer
Alter: 21
Studiengang: Lehramt Grundschule mit Hauptfach Englisch und Didaktikfach Sport
Semester: 6
Herkunftsort: Vornbach, Nähe Schärding

,,Bei mir fiel die Wahl auf Passau und auf den Studiengang Lehramt Grundschule, da ich in Heimatnähe studieren wollte und später einmal mit Kindern arbeiten möchte. Das war schon immer mein Traumberuf und mir macht der Umgang mit den Kleinen einfach großen Spaß. Sport als Didaktikfach habe ich deshalb gewählt, weil ich schon immer sportbegeistert war und sich dies gut mit meinem Studium verbinden ließ. Hier beschäftigt man sich nicht so intensiv mit dem Fach selbst, als es beim vertieften Studium der Fall ist. Es geht dabei hauptsächlich darum, den Kindern beizubringen, wie sie eine Übung ausführen müssen und ihnen Hilfestellung leisten zu können.
Das Besondere und wodurch sich der Standort Passau auch auszeichnet ist das familiäre Gefühl unter den Sportstudenten. Jeder kennt jeden und es hat sich eine eingeschworene kleine Gruppe herausgebildet."

Das rate ich Studieninteressierten:
,,Nutzt das umfangreiche Sportangebot der Uni aus. Während dem Studium kann man für kleines Geld eine große Bandbreite an Sportarten, für die man später teuer bezahlen muss, ausprobieren."


Name: Benedikt Zillner
Alter: 24
Studiengang: Lehramt Gymnasium mit Fächerkombination Englisch
und Sport
Semester: 7
Herkunftsort: Landshut
Besonderheiten: Seit drei Jahren Studentische Hilfskraft im
Sportzentrum

,,Ich wollte unbedingt an der Uni Passau das vertiefte Sportstudium absolvieren, weil ich diese als Studienlocation einfach top finde. Die Sporthalle, die Sportanlagen sowie viele Gerätschaften sind neu und das ist nicht an jeder Uni selbstverständlich. Außerdem ist der Studiengang NC-beschränkt, was ich persönlich als gut erachte, denn somit können nur diejenigen hier studieren, die sportlich wirklich was auf dem Kasten haben. Außerdem ist man durch diese Beschränkung nicht nur einer von 500 wie es beispielsweise in München der Fall ist, sondern man kennt sich hier namentlich und jeder grüßt jeden. Man ist wie eine kleine Familie. Darum bin ich auch Hiwi geworden. Ich verbringe viel und gern Zeit am Sportzentrum und mag es, in dessen Abläufe verwickelt zu sein.
Mein Aufgabenspektrum ist dabei breit gefächert. Ich bin als Hiwi sozusagen das Mädchen für alles. Egal ob es um Gebäude- oder Gerätewartung geht oder ich die Laufkundschaft im Sportzentrum betreuen darf, mir gefällt die Arbeit und mit der Zeit wird man auch immer mehr zum Verwaltungsmitarbeiter. Deshalb arbeitete ich pro Monat auch zwischen 50 und 60 Stunden."

Das rate ich Studieninteressierten:
,,Verpasst nicht den Sporteignungstest, denn dieser findet nur einmal pro Jahr statt. Außerdem sollte man diese Prüfung nicht unterschätzen. Eine gute Vorbereitung darauf ist das A und O. Desweitern darf man sowohl für das Studium als auch für den Eignungstest nicht nur in einer Sportart gut aufgestellt sein, sondern muss alle verlangten Sportbereiche beherrschen.
Was aber meiner Meinung nach noch wichtiger ist, ist, dass Sport zu studieren nicht gleichzusetzen ist mit reinem Sportbetreiben. Es geht vor allem darum, seinen späteren Schülern Übungen beizubringen und ihnen Wissen zu vermitteln. Daher spielen die  Methodik und Didaktik eine wichtige Rolle!"


Name: Nicola Leidl
Alter: 23
Studiengang: Lehramt Gymnasium mit Fächerkombination Katholische Religionslehre und Sport
Semester: 8
Herkunftsort: Passau
Besonderheiten: Spitzensportlerin im Bereich Leichtathletik (unter
anderem Deutsche Jugendmeisterin im Speerwurf 2007)

,,Nachdem ich zwischenzeitlich in München studiert habe und dann wieder an die Uni Passau gewechselt bin, fühlte ich mich durch das familiäre Umfeld sofort rundum wohl und wollte auch gar nicht mehr weg. Auch in Kombination mit dem Spitzensport ist das gesamte Sportzentrum immer sehr kooperativ und ich fand die optimalen Bedingungen, Studium und Leichtathletik zu kombinieren, vor. So konnte ich dieses Jahr bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften teilnehmen und mit der Mannschaft den Titel mit der 4x400 Meter Staffel erringen.
Notentechnisch habe ich allerdings durch den Platz im Förderprogramm keinerlei Vorteile und muss mir, wie andere auch, alles selbst erarbeiten. 
Deshalb nutze ich zusätzlich den Hochschulsport, um mich fit zu halten. So gehe ich zum Beispiel regelmäßig ins Zirkeltraining, um meine Kondition zu verbessern und weil es einfach viel mehr Spaß macht zusammen mit anderen zu trainieren, als sich alleine zu quälen."

Das rate ich Studieninteressierten:
,,Passau ist ein guter Standort, wenn man neben dem Studium Spitzensport betreiben will. Durch die Freiheiten, die einem selbst geschaffen werden und die man sich selbst schaffen kann, findet man genug Gelegenheiten ausreichend zu trainieren."


Und zum Schluss noch ein paar nützliche Insider Tipps von unseren vier Sportstudenten :-)

1. Prüfung beim gleichen Dozenten ablegen, der auch den Kurs selbst gehalten hat, da dieser die Leistungsfähigkeit besser einschätzen kann
2. Prüfungen direkt nach dem jeweiligen Kurs ablegen
3. Sportlerstammtisch und Ausflüge wie das Skifahren als gemeinschaftliche Anknüpfungspunkte nutzen
4. Aufgeschlossenheit den anderen Studenten gegenüber zeigen, vor allem den Kontakt mit Kommilitonen höherer Semester pflegen, da diese nützliche Tipps geben können 
5. Lasst euch auf Sportlerparties blicken ;-)




Mittwoch, 13. November 2013

Rugby mit Bischofsstab


Etwas, das UniFIT-Mitglied Martin Hennrich an den Amerikanern nie verstehen wird, ist ihre Vorliebe für seltsame Sportarten. König Fußball ist in den Staaten relativ unpopulär, während sich Baseball und American Football größter Beliebtheit erfreuen. 
Lacrosse ist eine weitere dieser Sportarten. Kennt ihr nicht? Ihm ging's nicht anders. Dabei gibt es in Passau sogar einen Verein. Außerdem ist es Teil des Hochschulsportprogramms. Grund genug für Martin, es sich einmal selbst anzusehen.

Erfunden haben die Sportart tatsächlich die Amerikaner - allerdings die Ureinwohner. 
Indianern diente Lacrosse als Kriegsvorbereitung. Statt heutzutage zehn gegen zehn, traten damals oft zwei komplette Stämme gegeneinander an. Die Medizinmänner agierten dabei als Trainer ihrer Mannschaften. Wenn sie nicht gerade ihrer eigentlichen Berufung nachgehen mussten: Die indianischen Lacrosse Spiele forderten oft Todesopfer, nicht umsonst trug Lacrosse den Namen „Kleiner Bruder des Krieges“. Spielfeldbegrenzung gab es keine, den Ball mit einer Art Fischernetz ins gegnerische Tor zu befördern, ist allerdings auch heute noch Ziel des Spiels, wovon ich mich selbst beim Lacrosse-Training im Sportzentrum überzeugen konnte.
Los geht`s mit Aufwärmtraining. Nach dem Warmlaufen, bin ich mit meiner derzeitigen Fitness noch recht zufrieden. Das ändert sich spätestens nach Liegestützen und Sit-ups. Die Tempoläufe bringen mich nun endgültig an den Rand der Erschöpfung. Mir wird klar, dass ich mit meinem momentanen Fitnesslevel ganz und gar nicht zufrieden sein kann.
Langsam bekomme ich wieder Luft und erhalte meinen Schläger, den sogenannten Stick. Am Ende des Sticks ist ein Netz befestigt, „pocket“ gennant. Dazu kommen Helm, Handschuhe, Ellbogenschützer und Schulterprotektoren. Die Vergangenheit als indianisches Kriegstraining wird mir einmal mehr bewusst.
Allerdings sind zunächst keine kämpferischen, sondern koordinative Fähigkeiten nötig: Den Ball mit dem Stick auffangen, und durch eine Art Katapultbewegung zum Mitspieler passen. Einfach. Dachte ich... Den Ball mit dem Netz aufzufangen sieht zwar einfach aus, ist es zu Beginn aber nicht: Die Koordination zwischen Arm und Schläger ist zunächst ungewohnt, ebenso wie die Einschränkung des Sichtfelds durch den vergitterten Helm.
Neben meiner Fitness beginne ich auch an meiner Koordination zu zweifeln, als der weiße Hartgummiball zum wiederholten Mal nicht im Netz des Sticks liegenbleibt.
Der Schläger war es auch, der der Sportart ihren Namen gab. Der Missionar Jean de Brebeuf fühlte sich 1634 an einen Bischofsstab erinnert. „La Crosse“, französich für Bischofsstab, war ab sofort der Name der Sportart. Aber erst gute zweihundert Jahre danach, entdeckten auch europäische Einwanderer den Sport für sich. Spätestens mit der Gründung des kanadischen Lacrosseverbands 1867 trat der Sport seinen Siegeszug auf dem amerikanischen Kontinent an. Vereine wurden gegründet und nationale Ligen aufgebaut. 1904 und 1908 war Lacrosse sogar olympische Disziplin.
Doch die Popularität währte nicht lange. In der Folge verflachte das Interesse an Lacrosse wieder. Dies hatte auch einen praktischen Grund: Immer weniger Indianer beherrschten das Handwerk der Schlägerherstellung. Profanerweise verhinderte Materialmangel die weitere Ausbreitung der Sportart.
Coach Ferdinand ruft nun alle Spieler in der Mitte zusammen. In zwei Mannschaften soll aufs Tor gespielt werden, Defense versus Offense. Die Taktik erinnert an Handball. Die angreifenden Spieler versuchen sich möglichst freizulaufen und Pässe entgegenzunehmen. Dadurch nähert man sich langsam dem Tor an. Das Spielfeld wird, ähnlich dem Eishockey, nicht von der Torlinie begrenzt. Auch Pässe von jenseits des Tores sind möglich. Anders als bei den meisten Ballsportarten gibt es keine Vorgabe, wie lang der Ball gehalten werden darf. Der ballführende Spieler kann auch einen Lauf quer über das Spielfeld ansetzten. Da Schläge auf den Stick aber erlaubt sind, ist die Gefahr eines Ballverlusts dabei relativ hoch.
Einzigartig an Lacrosse, ist die für eine Ballsportart unglaublich hohe Geschwindigkeit. Profis beschleunigen den Ball auf bis zu 160 KM/H. Nachdem ich im Bällefangen mit der Zeit ein wenig Sicherheit gewinne, gibt es im richtigen Spiel zusätzliche Herausforderungen: Ein Gegenspieler, der versucht den herannahenden Ball vor mir aus der Luft zu fischen. Und nach einem erfolgreichen „catch“? Ebenjener Gegenspieler, der mich mit einem ordentlich Bodycheck zu Boden befördert. Kein Zweifel, Lacrosse verlangt einem sowohl psychisch als auch physisch einiges ab. Die Schutzausrüstung hat definitiv ihren Sinn. Aber dennoch, Lacrosse ist ein faszinierender Sport. Die Mischung aus Koordination und Athletik findet man in dieser Weise in kaum einer anderen Sportart.
Ein Probetraining beim Passauer Lacrosse Team ist jederzeit möglich und absolut empfehlenswert!
Inzwischen befindet sich Lacrosse auch in Deutschland auf dem Vormarsch. Neben Passau gibt es noch in einigen Dutzend weiteren Deutschen Städten Lacrosse Vereine.
Den erneuten Durchbruch hat Lacrosse im übrigen einer technischen Entwicklung zu verdanken: Mit der Erfindung des Plastikschlägers, war das verlorene Handwerk des indianschen Holzschlägerbauers endgültig überflüssig geworden.



Lacrosse ist schnell - sogar zu schnell für meine Kamera
Schläge mit dem Stick- ausdrücklich erlaubt
Fliegender Wechsel -  jederzeit möglich


Lacrosse in höchster Perfektion

Montag, 11. November 2013

Eine Liaison zwischen Kampfsport, Breakdance und Bodenturnen – das Tricking

Es ist wieder einmal so weit -  ein neues Semester hat begonnen und ihr wollt euch neben dem Studium sportlich betätigen. Voller Vorfreude geht ihr das aktuelle Hochschulsportangebot durch und merkt dann „Mist, es gibt so viele verschiedene Sportarten, die ich gern einmal ausprobieren würde, doch woher die Zeit nehmen?!“ Die Lösung dafür ist einfach wie genial – Tricking!
Was das ist? Lest und seht selbst ;-)


Tricking – Was ist das?

Tricking (auch Martial Arts Tricking genannt) ist eine Sportart, die sich ganz und gar der Bewegung verschrieben hat. Elemente aus dem Kampfsportarten Capoeira, Karate, Taekwondo und Kung-Fu verschmelzen hier mit Elementen aus dem Breakdance und dem Bodenturnen. Dadurch ergeben sich ganz neue, einzigartige Bewegungsmuster, die sogenannten Tricks.
Die Basic-Moves dafür sind Kicks (Tritte), Flips (Saltos) und Twists (Schrauben), die sich zu Combos (Mischformen) verbinden lassen.
Diese dienen dem Tricker/Trickster am Anfang als Grundlage, bis dieser seinen eigenen, persönlichen Bewegungsstil gefunden und kreiert hat.

Geschichte

Der Geburtsort des Trickings sind die USA, das Geburtsdatum die 1990er-Jahre.
Hier wurden auf Kampfsportwettbewerben traditionelle Katas (gewisse Abfolge von Schlägen, Schritten und Tritten) präsentiert, die möglichst perfekt ausgeführt werden mussten.
Doch nach und nach begannen Teilnehmer raffiniertere Bewegungen, die zum Teil aus anderen Kampfsportarten, dem Breakdance und dem Bodenturnen stammten, vorzuführen und traditionelle Elemente mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden anzureichern, um die Jury zu beeindrucken. Dies führte jedoch zu Beschwerden bei Verfechtern der ursprünglichen Katas, wodurch eine eigene Kategorie für diese neue Erscheinungsform eingeführt wurde, in der man nun alle erdenklichen Moves darbieten konnte.
Im Lauf der Zeit entwickelte sich daraus dann das heutige Tricking. 
Bei diesem steht nun die visuell eindrucksvolle Darstellung mit dem eigenen Körper im Vordergrund und nicht mehr, wie normalerweise bei Kampfsportarten üblich, die Selbstverteidigung oder der Kampf selbst. 
An Popularität gewann Tricking mit dem Aufkommen des Internets. Das Publikum wurde größer, Online-Communities gegründet und die Internetplattform YouTube genutzt. Tricker aus der ganzen Welt traten so in Kontakt, tauschten sich aus und teilten ihre Videos. Tricking wurde immer beliebter und entwickelte sich als Sportart weiter. 
Das Ergebnis ist eine neue Generation von Kampfkünstlern, die sich sogar bei Tricking-Weltmeisterschaften messen.

Training

Das Tricking-Training  ist individuell und richtet sich zum Teil nach dem Können, der Ausdauer und der Begabung des Trickers. Am Anfang werden die Basic-Moves, meist durch die Hilfe eines fortgeschrittenen Trickers, erlernt. Diese bilden die Grundlage für das Training. Beherrscht man diese, kann das weitere Training eigenständiger gestaltet und neue Bewegungen erlernt werden. Im Laufe der Zeit sollte der Tricker dann zu seinem eigenen Style finden.
Da Tricking eine eher junge Sportart ist, gibt es kaum ausgebildete Trainer. Viele die Tricking betreiben, haben einen Kampfsport- oder Gymnastik-Hintergrund. Das Training findet daher meistens auf dieser Basis statt.

Wettkämpfe

Wie bei fast allen Sportarten gibt es auch beim Tricking Wettkämpfe, die sogenannten Battles. Hier haben Tricker die Möglichkeit, ihr Können unter Beweis zu stellen und sich mit anderen zu messen.
Die Battles sind einfach gehalten, es gibt eine Präsentationsfläche, ein Publikum, evtl. eine Jury und die gegeneinander antretenden Tricker bzw. Teams.

Gatherings

Um das eigene Können zu verbessern oder sich inspirieren zu lassen, können Tricker sowie Tricking-Interessierte die sogenannten Gatherings besuchen. Bei diesen Treffen, die in verschiedenen Ländern abgehalten und von Trickern organisiert werden, kann man gemeinsam trainieren, den eigenen Tricking-Style zur Schau stellen und sich neue Anregungen von Profis holen.
Bekannte Events sind beispielsweise das Loopkicks-Gathering in den USA oder das Giga-Gathering in Deutschland.

Tricking am Sportzentrum der Uni Passau

Tricking existiert seit dem Sommersemester 2013 auch an der Uni Passau. Der Kurs wird während des Semesters immer freitags, von 12–14 Uhr, in der DrH 2 unter der Leitung von Andreas Dengel abgehalten. Momentan hat der Kurs durchschnittlich 15 Teilnehmer, die sich für die innovative Sportart begeistern.
Der Übungsleiter selbst betreibt Tricking seit sechs Jahren und ist der Meinung, jeder könne Tricking erlernen. „Man muss jetzt zum Beispiel nicht zehn Jahre lang Bodenturnen betrieben haben, um diese Sportart ausüben zu können. Das einzige, was man vielleicht mitbringen sollte, ist eine gewisse Körperbeherrschung“, so Dengel.

Na, neugierig geworden?
Oder immer noch keine genaue Vorstellung wie Tricking aussieht?
Dann sollte dieses Video Abhilfe schaffen!