Montag, 11. November 2013

Eine Liaison zwischen Kampfsport, Breakdance und Bodenturnen – das Tricking

Es ist wieder einmal so weit -  ein neues Semester hat begonnen und ihr wollt euch neben dem Studium sportlich betätigen. Voller Vorfreude geht ihr das aktuelle Hochschulsportangebot durch und merkt dann „Mist, es gibt so viele verschiedene Sportarten, die ich gern einmal ausprobieren würde, doch woher die Zeit nehmen?!“ Die Lösung dafür ist einfach wie genial – Tricking!
Was das ist? Lest und seht selbst ;-)


Tricking – Was ist das?

Tricking (auch Martial Arts Tricking genannt) ist eine Sportart, die sich ganz und gar der Bewegung verschrieben hat. Elemente aus dem Kampfsportarten Capoeira, Karate, Taekwondo und Kung-Fu verschmelzen hier mit Elementen aus dem Breakdance und dem Bodenturnen. Dadurch ergeben sich ganz neue, einzigartige Bewegungsmuster, die sogenannten Tricks.
Die Basic-Moves dafür sind Kicks (Tritte), Flips (Saltos) und Twists (Schrauben), die sich zu Combos (Mischformen) verbinden lassen.
Diese dienen dem Tricker/Trickster am Anfang als Grundlage, bis dieser seinen eigenen, persönlichen Bewegungsstil gefunden und kreiert hat.

Geschichte

Der Geburtsort des Trickings sind die USA, das Geburtsdatum die 1990er-Jahre.
Hier wurden auf Kampfsportwettbewerben traditionelle Katas (gewisse Abfolge von Schlägen, Schritten und Tritten) präsentiert, die möglichst perfekt ausgeführt werden mussten.
Doch nach und nach begannen Teilnehmer raffiniertere Bewegungen, die zum Teil aus anderen Kampfsportarten, dem Breakdance und dem Bodenturnen stammten, vorzuführen und traditionelle Elemente mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden anzureichern, um die Jury zu beeindrucken. Dies führte jedoch zu Beschwerden bei Verfechtern der ursprünglichen Katas, wodurch eine eigene Kategorie für diese neue Erscheinungsform eingeführt wurde, in der man nun alle erdenklichen Moves darbieten konnte.
Im Lauf der Zeit entwickelte sich daraus dann das heutige Tricking. 
Bei diesem steht nun die visuell eindrucksvolle Darstellung mit dem eigenen Körper im Vordergrund und nicht mehr, wie normalerweise bei Kampfsportarten üblich, die Selbstverteidigung oder der Kampf selbst. 
An Popularität gewann Tricking mit dem Aufkommen des Internets. Das Publikum wurde größer, Online-Communities gegründet und die Internetplattform YouTube genutzt. Tricker aus der ganzen Welt traten so in Kontakt, tauschten sich aus und teilten ihre Videos. Tricking wurde immer beliebter und entwickelte sich als Sportart weiter. 
Das Ergebnis ist eine neue Generation von Kampfkünstlern, die sich sogar bei Tricking-Weltmeisterschaften messen.

Training

Das Tricking-Training  ist individuell und richtet sich zum Teil nach dem Können, der Ausdauer und der Begabung des Trickers. Am Anfang werden die Basic-Moves, meist durch die Hilfe eines fortgeschrittenen Trickers, erlernt. Diese bilden die Grundlage für das Training. Beherrscht man diese, kann das weitere Training eigenständiger gestaltet und neue Bewegungen erlernt werden. Im Laufe der Zeit sollte der Tricker dann zu seinem eigenen Style finden.
Da Tricking eine eher junge Sportart ist, gibt es kaum ausgebildete Trainer. Viele die Tricking betreiben, haben einen Kampfsport- oder Gymnastik-Hintergrund. Das Training findet daher meistens auf dieser Basis statt.

Wettkämpfe

Wie bei fast allen Sportarten gibt es auch beim Tricking Wettkämpfe, die sogenannten Battles. Hier haben Tricker die Möglichkeit, ihr Können unter Beweis zu stellen und sich mit anderen zu messen.
Die Battles sind einfach gehalten, es gibt eine Präsentationsfläche, ein Publikum, evtl. eine Jury und die gegeneinander antretenden Tricker bzw. Teams.

Gatherings

Um das eigene Können zu verbessern oder sich inspirieren zu lassen, können Tricker sowie Tricking-Interessierte die sogenannten Gatherings besuchen. Bei diesen Treffen, die in verschiedenen Ländern abgehalten und von Trickern organisiert werden, kann man gemeinsam trainieren, den eigenen Tricking-Style zur Schau stellen und sich neue Anregungen von Profis holen.
Bekannte Events sind beispielsweise das Loopkicks-Gathering in den USA oder das Giga-Gathering in Deutschland.

Tricking am Sportzentrum der Uni Passau

Tricking existiert seit dem Sommersemester 2013 auch an der Uni Passau. Der Kurs wird während des Semesters immer freitags, von 12–14 Uhr, in der DrH 2 unter der Leitung von Andreas Dengel abgehalten. Momentan hat der Kurs durchschnittlich 15 Teilnehmer, die sich für die innovative Sportart begeistern.
Der Übungsleiter selbst betreibt Tricking seit sechs Jahren und ist der Meinung, jeder könne Tricking erlernen. „Man muss jetzt zum Beispiel nicht zehn Jahre lang Bodenturnen betrieben haben, um diese Sportart ausüben zu können. Das einzige, was man vielleicht mitbringen sollte, ist eine gewisse Körperbeherrschung“, so Dengel.

Na, neugierig geworden?
Oder immer noch keine genaue Vorstellung wie Tricking aussieht?
Dann sollte dieses Video Abhilfe schaffen! 



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