Sonntag, 24. November 2013

"Die Unterstützung musste ich mir erst erarbeiten"


Am 26. November  heißt es an der Uni Passau wieder "Student vs. Dozent". Die Show orientiert sich an Schlag den Raab und garantiert wieder einmal Hochspannung. Nachdem die letzten beiden Jahre der Sportdozent Matthias Lehner angetreten ist, tritt in diesem Jahr mit Juraprofessor Holm Putzke ein frisches Gesicht an. Niko Schilling ist geistiger Vater des Projekts und der Leiter des Organisationsteams. Wir haben uns mal erkundigt, wie viel organisatorischer Aufwand eigentlich hinter einem solchen Projekt steckt.




UniFIT: Am Dienstag ist das große Ereignis. Bist du schon nervös?

Niko: Nervös? ich bin so angespannt, dass ich am liebsten im Sportzentrum schlafen und irgendwelche Sachen optimieren würde. Der Bene (Mitorganisator d. Red.) hat gestern nach dem Aufbauen auch gleich in der Halle geschlafen, weil er um acht in der früh wieder hier ranmusste. Auf jeden Fall steigt die innere Anspannung. 

UniFIT: Die Vorbereitungen laufen also planmäßig? 

Niko: Mehr oder weniger planmäßig. Wir haben ja jetzt schon Erfahrungen von den letzten zwei Jahren und dieses Jahr bin ich eh nur noch derjenige der drüberschaut und die anderen arbeiten lässt. (lacht)

UniFIT: Diese Jahr gibt es einen neuen Dozenten: Glaubst du eigentlich, dass der Putzke den Lehner schlagen würde?

Niko: Der Putzke hat denke ich gewisse Sportarten, in denen er besser ist als der Lehner. Zum Beispiel im Rudern, wo der Matthias Lehner bei mir erst den Anfängerkurs gemacht hat. Beim Klettern sind sie wahrscheinlich ziemlich ebenbürtig, ich hab den Putzke klettern sehen, das macht er echt ganz gut. In Ballsportarten hat wohl der Sportdozent den klaren Vorteil.
Bei Geschicklichkeitsspielen ist der Lehner im Vorteil, da ist er sehr stark, kann sich ganz schnell an neue Situationen anpassen. Und Wissen, da ist der Putzke natürlich... Nein ganz ehrlich, ich glaube der Lehner wäre leicht im Vorteil, weil er einfach unglaublich vielseitig ist.

UNIFit: Student vs. Dozent geht dieses Jahr in die dritte Runde. Warum, glaubst du, gibt es eigentlich nicht mehr solche Veranstaltungen an der Uni?

Niko: Weils so sch...drecks viel Arbeit ist? (lacht)
Ich weiß es auch nicht so genau: Viele sind drauf aus, dass sie mit ihrer Fachschaft eine Party feiern um Geld reinzuholen. Geld verdienen ist bei uns nicht das Ziel. Wir versuchen, dass wir gerade so hinkommen. Der Eintritt ist bei uns auch kostenlos. Ohne das Seminar wäre das bei uns auch nicht entstanden.

UNIFit: Was war das für ein Seminar?

Niko: Jeder Student, der Sport für Gymnasial- oder Realschullehramt studiert muss das Seminar Durchführung von Schulsportveranstaltungen belegen. Im Rahmen dieses Seminars muss er eine Veranstaltung durchführen. Da gibt es etwa die Passauer Kletternacht, einen Spendenlauf oder auch den Uniball, der letztes Jahr im Rahmen dieses Seminars wieder eingeführt worden ist und ein großer Erfolg war. Und dann gibt es eben Student vs. Dozent. Das Zugpferd schlechthin.

UniFIT: Die Veranstaltung kommt also gewissermaßen von der Uni. Bist du zufrieden mit der Unterstützung durch die Uni?

Niko: Die Unterstützung hab ich mir erst erarbeiten müssen. Im ersten Jahr hatte ich keine Ahnung, zu welchen Stellen ich musste, das war ein ziemliches Chaos. Aber ich bin mittlerweile superzufrieden mit der Unterstützung, die wir von der Uni, vom Sportzentrum und von der Kanzlerin bekommen. Gerade in finanzieller Hinsicht.

UniFIT: Was ist die besondere Herausforderung bei der Organisation eines solch großen Events?

Niko: Die größte Herausforderung für mich persönlich ist zu delegieren, sprich die Arbeit auch mal abzugeben. Nicht zu versuchen, immer alles selbst noch zu kontrollieren, sondern das Vertrauen aufzubringen zu sagen, der wird das schon richtig machen. Und nicht demjenigen noch hinterher zu telefonieren.
Das andere was viele nicht sehen ist die ganze Arbeit, die dahintersteckt. Jetzt sieht man ein paar Lampen an der Decke hängen: Dass da sechs Stunden Nachtarbeit dahinterstecken, weil es zeitlich nicht anders geht, ist eben nicht jedem klar.
Und die Lampen sehen bisher wirklich nach wenig aus, ohne das mittlere Segment. (lacht).

UniFIT: Gab es schonmal einen richtigen Tiefpunkt, an dem du dachtest, ich schmeiß jetzt alles hin?

Niko: Letztes Jahr zwei Tage vor der Veranstaltung, als ich gemerkt habe, was für ein Stress auf mich zukommt. Damals hab ich auch beschlossen, ich mach‘s nie wieder...
Irgendwie bin ich jetzt doch wieder hier gelandet.

UniFIT: Warum machst du‘s nochmal?

Niko: Ja man möchte sein Baby ja doch in gute Hände geben Jetzt hab ichs in gute Hände gegeben, sodass es nächstes Jahr auch ohne mich läuft. Dass es dieses Jahr wieder stattfindet, hat sich relativ kurzfristig entschieden.

UniFIT: Also bist du nächstes Jahr sicher nicht mehr dabei?

Niko: Nein, ich hoffe diesen Sommer mein Examen zu machen und werde diese schöne Uni dann verlassen.

UniFIT: Und dann? Wirst du Sportlehrer? Oder doch Eventmanager?

Niko: Ich habe so ein paar Wege in Aussicht. Aber zuerst mein Examen machen und dann, keine Ahnung, vielleicht ein Trip um die Welt. Definitiv werd ich nicht gleich ins Referendariat wechseln. Und Eventmanager? Nein, viel zu stressig!

UniFIT: Danke für dieses Gespräch, Niko!

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